Auf Spur gebracht: Das Skitourenlenkungskonzept für die Urlaubsregion Pyhrn-Priel
Nächster Halt: Winterurlaub
Skitourengehen abseits der präparierten Pisten hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Diverse Erhebungen alpiner Vereine gehen davon aus, dass während der Wintermonate in Österreichs Bergen rund eine halbe Million Tourengeher unterwegs sind.
Ein Phänomen, das auch in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel zu beobachten ist, wo vor allem das Tote Gebirge und das Sengsengebirge als populäre und weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannte Ziele gelten.
Um den Interessen der Tourengeher ebenso gerecht werden zu können, wie denen des Naturschutz sowie der Grundeigentümer, Jäger und Förster wurde nach dem letzten Rekordwinter eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen.
Durch den steigenden Nutzungsdruck im Naturraum gehen für heimische Wildtiere nämlich immer mehr wertvolle Ruhegebiete verloren. Außerdem entstehen durch das Befahren von Aufforstungsflächen vor allem in Schutzwaldgebieten irreparable Schäden. Doch gerade in der nahrungsarmen Winterzeit sind Ruhegebiete für das Wild überlebensnotwendig – ebenso wie intakte Schutzwälder, die Menschen und Siedlungsgebiete darüber hinaus vor Naturgefahren wie Schnee- oder Gerölllawinen schützen.
Im Auftrag des TVB Pyhrn-Priel und unter der Projektsteuerung der Österreichischen Bundesforste (Öbf) wurden gemeinsame Maßnahmen entwickelt, von denen die erste bereits im Dezember umgesetzt wird:
+ Ab Anfang Dezember finden Tourengeher einen beschilderten und gebührenfreien Parkplatz am aufgelassenen Stützpunkt der Straßenmeisterei am Pyhrn-Pass. Er dient als Ausgangs- und Endpunkt von Skitouren in Richtung Lahnerkogel und Angerkogel und bietet Platz für rund 25 Fahrzeuge.
+ Ein weiterer Parkplatz ist dank enger Abstimmung mit den Österreichischen Bundesforsten im Bereich Hintersteineralm vorgesehen und soll im Winter 2020/21 realisiert werden.
+ Darüber hinaus sind weitere Aktionen geplant, die sich an der erfolgreichen Skitourenkampagne "Respektiere deine Grenzen" des Land Vorarlberg orientieren. Damit sich Mensch und Tier "nicht ins Gehege kommen" setzt man dort auf Schutzzonen, die sowohl auf Hinweisschildern, als auch im entsprechenden Kartenmaterial markiert sind. Für den Freizeitsportler wird so klar ersichtlich, welche Gebiete er nutzen darf und welche es zu meiden gilt.
+ Außerdem soll auf zielgruppengerechtes Aufklärungs- und Dolumentationsmaterial gesetzt werden. In einem ersten Schritt wurde hierfür beispielsweise vom Forstdienst des Landes Oberösterreich sowie dem OÖ. Landesjagdverband der Folder zur Kampagne "Respektiere deine Grenzen" neu aufgelegt.